Das Warten nimmt kein Ende

Im Zuge des Spleen-Festivals, das zeitgenössische Stücke von jungen KünstlerInnen speziell für junges Publikum nach Graz bringt, hat man die Möglichkeit, die Tiefen und Wirren des Wartens in all seinen Facetten zu erleben. 

Reiseleiter Manuel begleitet das Publikum mit einem Sondertransport zum Spielort des Stücks „Warten“, das irgendwo in Graz stattfinden soll. Doch da passiert es: Buspanne. Alles aussteigen! Da jede Minute ihren Zweck haben muss und Zeit nicht verschwendet werden darf, entscheidet sich der Reiseleiter, anstatt auf den Ersatzbus zu warten, die Zeit zu nutzen und dem Bus entgegen zu gehen. So wandert das Publikum von Haltestelle zu Haltestelle, wo es zu unterschiedlichen Begegnungen kommt. Und schon bald wird einem bewusst: Warten kann etwas Schönes sein. 

Die verschiedenen Charaktere bei den Haltestellen arbeiten in Form von Kurzperformances die unterschiedlichen Facetten des Wartens auf: Warten zu zweit, Warten im Winter, Warten auf Asyl, Warten auf den Sinn des Lebens. Und gemeinsam wartet man und hat endlich Zeit, seine Gedanken einfach schweifen zu lassen und über die Schnelllebigkeit unseres Alltags nachzudenken. 

Der Spielort des öffentlichen Raums macht die Inszenierung umso spannender und irritiert nicht nur Publikum, sondern auch Fremde, die sich hie und da spontan anschließen. Das Warten ist in diesem Stück alles andere als Zeitverschwendung und motiviert dazu, sich auch im Alltag öfter Zeit zu nehmen, um wirklich zu sehen, anstatt nur zu schauen.

Infos und Termine: https://spleen-graz.at/stuecke/warten/2020-02-10/

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