Don Giovanni, ein Dramma giocoso in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart aus dem Jahre 1787 wurde diese Saison an der Oper Graz gespielt. Eine Wiederaufnahme ist geplant, genauere Prognosen lassen sich jedoch momentan nur schwer festlegen.
Für Don Giovanni (Alexey Birkus) zählt nur eins, die Frauen. Denn wie er so schön sagt, liebt er sie alle und es wäre ungerecht, wenn er sich nur auf eine festlegen täte. Als er sich auf ein Schäferstündchen mit Donna Anna (Katerina Tretyakova) treffen möchte kommt es zu einem tragischen Zwischenfall und er tötet ihren Vater, den Komtur (Dmitrii Lebamba). Während sie trauert verspricht Annas Verlobter Don Ottavio (Andrzej Lampert) den Tod ihres Vaters rächen, selbstverständlich ohne etwas von der Untreue seiner Geliebten zu wissen.
Don Giovanni begibt sich mit seinem treuen Diener Leporello (Neven Crnić) auf die Flucht. Schon bald kreuzt er den Weg mit einer ehemaligen Geliebten Donna Elvira (Anna Brull). Don Giovanni erkennt sie jedoch nicht wieder und versucht sie erneut zu verführen, was der guten Dame das Herz bricht. Sie schwört Rache und Don Giovanni zieht seines Weges. Es dauert nicht lange bis er der frisch vermählten Zerlina (Sieglinde Feldhofer) begegnet und sie beinahe davon überzeugen kann mit ihm zu kommen. Selbstverständlich hat damit der frisch gebackene Ehemann Masetto (Dariusz Perczak) ein Problem. Zusammengefasst, jedes Leben, dem dieser ausschweifende junge Edelmann begegnet, wird auf den Kopf gestellt.

Die moderne Inszenierung von Elisabeth Stöppler in Kombination mit den traditionellen Klängen der Grazer Philharmoniker unter Marcus Merkel und den Kostümen von Su Sigmund liefert pure Unterhaltung. Ein weiteres Highlight ist das minimalistisch angehauchte Bühnenbild (Annika Haller), welches mehr oder weniger einem einfachen und modernen Wohnhaus gleicht, dessen blanke Fassade als Leinwand für Videoprojektionen genutzt wird. Entweder unterstützen sie die Handlung mit einfachen Farben oder mit Aufnahmen von dem im Moment auf der Bühne passierenden Geschehen aus einem anderen Blickwinkel. Dies erzielt nicht nur einen interessanten Effekt, sondern erfüllt auch für die hinteren Reihen einen zusätzlich praktischen Zweck.
Ein Opernklassiker, der mit geschmackvoll eingesetzten modernen Elementen punkten kann.